Verschiedene
Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und
begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist,
auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere
bereits angekündigt sind.
Im 22. Beitrag der Reihe wird duftendes Kraut im Wald
geerntet.
Beitrag
Nr. 22: Meisterlich duftendes Kraut aus dem Wald für zu Hause
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In Laub- und Mischwäldern oder auch
unter Sträuchern insbesondere auf lehmhaltigem Boden, an schattigen und nicht
zu trockenen Standorten fühlt sich der Waldmeister wohl. Waldmeister (lateinisch
Galium odoratum,
Wohlriechendes Labkraut) blüht je nach Wuchsort von April bis Juni. Dann
entfalten sich über den grünen quirlblättrigen Stängeln die lockeren Wolken aus
einer Vielzahl zarter kleiner weißer Einzelblüten. Der Duft des Waldmeisters,
hervorgerufen durch den Inhaltsstoff Cumarin, wird von den meisten Menschen als
angenehm empfunden.
Den Duft und Geschmack von Waldmeister
kennt Ihr wahrscheinlich von grünem „Wackelpudding“, grünem
Brausepulver, von Maibowle oder grüner Berliner Weiße. Allerdings kommen bei
diesen Produkten, die es im Laden zu kaufen gibt, heute leider fast ausschließlich künstliches Aroma und künstlicher
grüner Farbstoff zum Einsatz, und das hat mit der Wildpflanze aus dem Wald
wirklich gar nichts mehr zu tun.
Dass Waldmeister eine alte Heilpflanze
ist, das wissen weitaus weniger Menschen. Waldmeister wirkt durch seine
Inhaltsstoffe krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend. Besonders häufig
wird das getrocknete Kraut verwendet. Und wusstet Ihr, dass sich Waldmeister
sogar zur Insektenabwehr einsetzen lässt? Ein Strauß aus getrocknetem
Waldmeisterkraut neben dem Bett oder ein mit trockenem Waldmeister gefülltes
kleines Aromakissen duften nicht nur herrlich und helfen beim Einschlafen,
sondern halten auch eine Zeitlang Mücken ganz gut fern.
Mein persönlicher Favorit ist allerdings
die Verwendung von getrocknetem Waldmeister im Wäscheschrank. In ein leichtes
Baumwollsäckchen oder in eine dünne Papiertüte gefüllt und zwischen die Wäsche
gelegt, erhält die Wäsche einen tollen aromatischen Duft. Das habe ich bereits
als Kind bei meinen alten Tanten kennengelernt und schon damals geliebt.
Der Waldmeister wehrt im Wäscheschrank außerdem ähnlich wie Lavendel oder
Zedernholz Motten ab. Noch ein guter Grund also, um es auszuprobieren! Der Duft
und die Wirkung halten nach meiner Erfahrung fast ein Jahr lang vor, dann muss
das Kraut durch neues ersetzt werden.
Ich habe vor wenigen Tagen Waldmeister für
den Wäscheschrank geerntet und getrocknet. Ihr könnt das jetzt aktuell auch
noch tun. Nutzt dafür möglichst trockenes und sonniges Wetter, dann ist der
Gehalt an Duftstoffen wie bei den meisten Duftpflanzen besonders hoch. Geerntet
werden für die Verwendung als Duftkraut die gesamten blühenden Stängel ohne Wurzel.
Es ist von Vorteil, die geernteten und während des Transports nach Hause
bereits leicht angewelkten Pflanzen, die dann besonders intensiv duften, zu
kleinen Sträußen zu binden und kopfüber an einem schattigen und luftigen Ort
aufzuhängen. Alternativ könnt Ihr das Erntegut auch auf sauberen Baumwoll- oder
Leinentüchern locker nebeneinander ausgebreitet trocknen.
Das Trocknen von
Waldmeister geht wirklich sehr schnell, oft sind die Sträußchen schon nach drei
Tagen rascheltrocken und werden dann weiterverwendet oder zunächst in sauberen,
gut schließenden dunklen Gläsern oder Blechdosen aufbewahrt.
Der Waldmeister macht seinem Namen tatsächlich alle Ehre. Habt Ihr ihn
erst einmal als Duftkraut ausprobiert und Gefallen daran gefunden,
werdet Ihr ihn bei Euch zu Hause bestimmt nicht mehr missen wollen.
Dieses
ist ein Beitrag von Isa
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