Samstag, 30. Mai 2020

Unsere Beiträge zu "Kultur trotz Corona" - Beitrag Nr. 24



Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist, auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere bereits angekündigt sind.
Mit dem heutigen 24. Beitrag der Reihe besuchen wir zum zweiten Mal einen Garten und die Menschen, die in ihrem Garten wirken.





Beitrag Nr. 24: Unsere Gärten – Zu Gast bei Simone und Heiko
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Es war gar nicht so einfach, mit Simone einen Termin zu finden, um gemeinsam einen kleinen Gartenrundgang zu machen, denn Simones Kalender ist immer gut gefüllt und häufig kommt auch noch kurzfristig etwas hinzu. Dann hat es aber am 24. Mai zwischen zwei anderen Terminen doch endlich geklappt.

Wie beginnen wir unseren Gartenrundgang und unser Gespräch? Ich frage Simone danach, was ihr in ihrem Garten besonders gut gefällt und worüber sie sich in diesem Frühling eventuell ganz besonders gefreut hat. Sie zögert zunächst ein wenig, überlegt kurz und sagt dann lachend: „Was mir besonders gefällt, ach, ich weiß es gar nicht so recht. Eigentlich mag ich nämlich alles in meinem Garten. Ich mag alles und ich mag es so, wie es jetzt gerade ist“.

Auf dem geschützten Innenhof zwischen Haus und Scheune gibt es eine gemütliche Sitzecke, wo sich die Familie gerne aufhält. Hier zeigt Simone dann doch gleich noch etwas, auf das sie zu Recht ganz besonders stolz ist.
Gerade blüht die eher selten in Gärten anzutreffende edle Netzblatt-Pfingstrose. Die grünen Laubblätter sind, anders als sonst bei den Pfingstrosen, wie bei Dill und Fenchel fein geschlitzt. Über diesem zarten Laub sitzen die hübschen roten Blüten, die schon aus der Ferne herrlich leuchten. Die Wildform der erstaunlich robusten Netzblatt-Pfingstrose ist im Kaukasus, in Kleinasien und auf dem Balkan beheimatet und trägt ebenfalls rote, doch ungefüllte Blüten.
Auch die rosa-weißen Blüten des Rhododendron mag Simone sehr. Wie viele andere Rhododendren hat der Strauch nach dem zurückliegenden milden Winter in diesem Frühling besonders prächtig geblüht.
An der nördlichen Innenhofbegrenzung neben dem Eingang wachsen in einem kleinen Beet mit Moorerde Kulturheidelbeeren. Die Sträucher haben dieses Jahr auffällig viele Blüten, so dass es vielleicht auch eine sehr gute Ernte geben wird. „Wir naschen alle gerne Beeren“, sagt Simone. „Darum gibt es in unserem Garten neben Heidelbeeren auch noch anderes Beerenobst wie zum Beispiel Erdbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren.“

Hinter der Scheune erstreckt sich der große Nutzgarten. Zwar ist die Nutzfläche der Beete in den vergangenen Jahren bereits kontinuierlich verkleinert worden, doch immer noch ist es eine große Fläche, auf der Kartoffeln, verschiedene Gemüse, Erdbeeren, Kräuter und Schnittblumen für den Eigenbedarf angebaut werden. Hier stehen auch die anderen Beerensträucher und Obstbäume. Es gibt außerdem ein langgestrecktes Staudenbeet sowie ein Gewächshaus. Alles zusammen ermöglicht bis in den Winter hinein die weitgehende Selbstversorgung mit Kartoffeln, Gemüse, Obst, Blumen und Kräutern. 
Auf einer mittels Zaun abgetrennten Fläche befindet sich der Hühnerhof. Die momentan zehn sicherlich glücklichen Hühner können hier unter dem Baum nach Herzenslust scharren und danken das gute Futter mit frischen Eiern.
Heiko ist gerade dabei, Radieschen zu ernten. Beim Blick ins Gewächshaus erklärt er auf meine Frage, dass Tomaten, Paprika und Gurken seit ein paar Jahren in große Töpfe und nicht mehr direkt in die Gewächshauserde gepflanzt werden. 
Auf diese Weise muss nur noch die Topferde jährlich erneuert werden und nicht mehr alle paar Jahre die gesamte Erde im Gewächshaus. Das funktioniert offenbar richtig gut, denn Simone und Heiko sind mit den Erträgen bei dieser Anbauweise sehr zufrieden.
Traditionell sind gerade in den ländlichen Gärten Schwertlilien zu finden. Die großblütigen stattlichen Iris fehlen auch in diesem Garten nicht. Und weil es kurz zuvor etwas geregnet hat, perlen gerade noch ein paar Wassertropfen an den dunklen samt-violetten Blüten herab.
Im Staudenbeet steht auch diese gelbe Taglilie, der gerade zu blühen beginnt.
 Der Garten liegt inmitten des Dorfes und ist dadurch recht gut geschützt vor den bei uns sonst häufigen Spätfrösten. Das gefällt dem attraktiven Salbei mit seinen behaarten duftenden Blättern. Er hat sich hier zu einem großen gesunden Strauch entwickeln können. In der Abendsonne lassen die dicken Knospen bereits die rosa Blütenfarbe erkennen.
Es darf gerne auch mal etwas Neues sein. Pflanzen für ihren Garten finden Simone und Heiko auch
bei der sonst in jedem Frühjahr stattfindenden Pflanzentauschbörse unseres Fördervereins


Simone und Heiko, Euer nächster Termin wartet schon!
Vielen Dank, dass Ihr trotzdem zwischendurch die Zeit gefunden habt,
uns in Euer Gartenreich auf einen gemeinsamen Rundgang mitzunehmen.








Dieses ist ein Beitrag von Isa




Hinweis:
Weitere Beiträge folgen. Die Beiträge sind immer auch in der rechten Spalte über die Rubrik Labels abrufbar. Dort findet Ihr den neuesten Beitrag unter dem Stichwort Aktuelles. Außerdem werden alle Beiträge dieser Serie dort ebenfalls unter dem Stichwort „Kultur trotz Corona“ angezeigt.







Freitag, 29. Mai 2020

Unsere Beiträge zu "Kultur trotz Corona" - Beitrag Nr. 23





Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist, auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere bereits angekündigt sind.
Ab dem heutigen 23. Beitrag der Reihe machen wir kurze Gartenbesuche bei einigen unserer Vereinsmitglieder und Freunde unseres Fördervereins.

Die Pflanzentauschbörse unseres Fördervereins musste in diesem Jahr ja leider Corona-bedingt ausfallen, so wie überall viele andere geplante Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Trotzdem waren und sind auch wir in unseren Gärten tätig, um die im Laufe eines jeden Jahres anfallenden Arbeiten zu verrichten und unsere Gärten zu gestalten. So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Vorstellungen und ihre Gärten.
Einige Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins öffnen nun extra für Euch virtuell ihre Gartenpforte und ermöglichen einen kurzen Blick in ihre Gärten. Sie zeigen und erzählen Euch ein klein wenig von sich und ihren Gärten. Wenn Ihr Lust dazu habt, dann seid Ihr also herzlich eingeladen, gemeinsam in ein paar Gärten zu schauen.





Beitrag Nr. 23: Unsere Gärten - Zu Gast bei Hans und Lieselotte
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Am 18. Mai haben wir uns kurzfristig zu einem Gartenrundgang nach Feierabend verabredet. 
Der Garten am Holzhaus von Hans, das lässt sich bereits vom Gartentor her erkennen, ist wie immer „bestens in Schuss“. Alles wirkt sehr gepflegt.

Hans, Lieselotte und die sympathische kleine Hündin Issy begrüßen mich herzlich. Was ich mir denn überhaupt ansehen wolle, fragen Hans und Lieselotte, es sei doch jetzt noch gar nichts Schönes und Buntes zu sehen.

Aber eines, sagt Hans dann kurz darauf, das sei denn jetzt doch interessant und das müsse er mir auch unbedingt zeigen, weil ich das bestimmt noch nicht gesehen hätte.
Und es ist tatsächlich eine echte Überraschung: vor der Schuppenwand steht eine Erbsenpflanze, die nicht nur blüht, sondern bereits vollreife Hülsen hat! Wir haben aber gerade einmal den 18. Mai und die vielen Spätfrost-Nächte sind eben erst vorbei! 
Hans verrät des Rätsels Lösung und erzählt, dass es sich um eine späte Erbsenpflanze aus dem vergangenen Jahr handelt, die den letzten sehr milden Winter im Beet überlebt hat. Er hat sie kurzerhand ausgegraben und an die geschützte Wand gepflanzt. Dort fühlt sie sich offensichtlich „pudelwohl“ und ist schnell und gesund herangewachsen, blüht und fruchtet jetzt bereits. 
Nun, allein diese Erbse, das ist doch schon eine Besonderheit und durchaus wert darüber zu berichten!
Auf der Fläche des Nutzgartens stehen die jungen kräftigen Pflanzen ganz akkurat. Zuerst fällt der Blick auf die vielen großen Erdbeerpflanzen mit ihrem guten Blütenansatz. Daneben gibt es einige Reihen Kartoffeln, außerdem zum Beispiel Zwiebeln, Kohlrabi, Salat, Radieschen und Kräuter wie Schnittlauch und Petersilie.
„Blumen sind schön, doch einen Garten ohne Gemüse kann ich mir gar nicht vorstellen, das gehört einfach dazu“, sagt Lieselotte. Obgleich natürlich der Anbau von Gemüse auch viel Arbeit macht. 
Hans versorgt den Boden jedes Jahr mit einer „anständigen Portion“ Mist, die Erdbeeren erhalten Mist zusätzlich als eine Art Mulchdecke. Auf dem leichten Boden ist zudem Wasser unverzichtbar, ohne Beregnung und immer wieder Gießen hätten die Pflanzen keine Chance. 
Hans ist sehr gerne in seinem Garten und liebt die Jagd sowie das Jagdhornblasen
Während wir durch den Garten gehen und uns unterhalten, begleitet uns stets die liebenswerte Issy
Von der Terrasse fällt eine kurze Geländestufe ab. Hier hinterm Haus haben neben einem kleinen Teich die Blumen ihr Revier. 
Zwar blüht momentan wirklich noch nicht so viel und die Frühblüher sind bereits „durch“. Doch die wuscheligen Fruchtstände der Kuhschelle sind immer wieder ein bezaubernder skurriler Hingucker.
Die beiden großen pastellfarbenen Schwertlilien fallen mir auf, die gerade ihre ersten Blüten öffnen. Hans erzählt, dass diejenigen Pflanzen, von denen diese in seinem Garten abstammen, schon im Garten seiner Eltern zu Hause waren. 
Viele Jahre sind seitdem vergangen, die Pflanzen sind erst später und über einen kleinen Umweg in seinen Garten gelangt und somit letztlich wieder zu ihm zurückgekehrt. Die Schwertlilien stellen eine Verbindung zu seiner Kindheit und zu seinen Eltern dar und deshalb sind sie für Hans auch etwas ganz Besonderes. 


Von den verschiedenen Sitzgelegenheiten im Garten gefällt Lieselotte diese herrliche von Hans selbstgebaute Bank am besten.


Herzlichen Dank, Hans und Lieselotte, für den kurzen Blick in Euren Garten
und für das, was Ihr uns erzählt habt.








Dieses ist ein Beitrag von Isa





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Sonntag, 24. Mai 2020

Unsere Beiträge zu "Kultur trotz Corona" - Beitrag Nr. 22




Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist, auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere bereits angekündigt sind.
Im 22. Beitrag der Reihe wird duftendes Kraut im Wald geerntet.




Beitrag Nr. 22: Meisterlich duftendes Kraut aus dem Wald für zu Hause
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In Laub- und Mischwäldern oder auch unter Sträuchern insbesondere auf lehmhaltigem Boden, an schattigen und nicht zu trockenen Standorten fühlt sich der Waldmeister wohl. Waldmeister (lateinisch Galium odoratum, Wohlriechendes Labkraut) blüht je nach Wuchsort von April bis Juni. Dann entfalten sich über den grünen quirlblättrigen Stängeln die lockeren Wolken aus einer Vielzahl zarter kleiner weißer Einzelblüten. Der Duft des Waldmeisters, hervorgerufen durch den Inhaltsstoff Cumarin, wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden.
Den Duft und Geschmack von Waldmeister kennt Ihr wahrscheinlich von grünem „Wackelpudding“, grünem Brausepulver, von Maibowle oder grüner Berliner Weiße. Allerdings kommen bei diesen Produkten, die es im Laden zu kaufen gibt, heute leider fast ausschließlich künstliches Aroma und künstlicher grüner Farbstoff zum Einsatz, und das hat mit der Wildpflanze aus dem Wald wirklich gar nichts mehr zu tun.
Dass Waldmeister eine alte Heilpflanze ist, das wissen weitaus weniger Menschen. Waldmeister wirkt durch seine Inhaltsstoffe krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend. Besonders häufig wird das getrocknete Kraut verwendet. Und wusstet Ihr, dass sich Waldmeister sogar zur Insektenabwehr einsetzen lässt? Ein Strauß aus getrocknetem Waldmeisterkraut neben dem Bett oder ein mit trockenem Waldmeister gefülltes kleines Aromakissen duften nicht nur herrlich und helfen beim Einschlafen, sondern halten auch eine Zeitlang Mücken ganz gut fern.

Mein persönlicher Favorit ist allerdings die Verwendung von getrocknetem Waldmeister im Wäscheschrank. In ein leichtes Baumwollsäckchen oder in eine dünne Papiertüte gefüllt und zwischen die Wäsche gelegt, erhält die Wäsche einen tollen aromatischen Duft. Das habe ich bereits als Kind bei meinen alten Tanten kennengelernt und schon damals geliebt.
Der Waldmeister wehrt im Wäscheschrank außerdem ähnlich wie Lavendel oder Zedernholz Motten ab. Noch ein guter Grund also, um es auszuprobieren! Der Duft und die Wirkung halten nach meiner Erfahrung fast ein Jahr lang vor, dann muss das Kraut durch neues ersetzt werden.
Ich habe vor wenigen Tagen Waldmeister für den Wäscheschrank geerntet und getrocknet. Ihr könnt das jetzt aktuell auch noch tun. Nutzt dafür möglichst trockenes und sonniges Wetter, dann ist der Gehalt an Duftstoffen wie bei den meisten Duftpflanzen besonders hoch. Geerntet werden für die Verwendung als Duftkraut die gesamten blühenden Stängel ohne Wurzel. Es ist von Vorteil, die geernteten und während des Transports nach Hause bereits leicht angewelkten Pflanzen, die dann besonders intensiv duften, zu kleinen Sträußen zu binden und kopfüber an einem schattigen und luftigen Ort aufzuhängen. Alternativ könnt Ihr das Erntegut auch auf sauberen Baumwoll- oder Leinentüchern locker nebeneinander ausgebreitet trocknen. 
Das Trocknen von Waldmeister geht wirklich sehr schnell, oft sind die Sträußchen schon nach drei Tagen rascheltrocken und werden dann weiterverwendet oder zunächst in sauberen, gut schließenden dunklen Gläsern oder Blechdosen aufbewahrt.


Der Waldmeister macht seinem Namen tatsächlich alle Ehre. Habt Ihr ihn 
erst einmal als Duftkraut ausprobiert und Gefallen daran gefunden,
werdet Ihr ihn bei Euch zu Hause bestimmt nicht mehr missen wollen.








Dieses ist ein Beitrag von Isa





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Mittwoch, 20. Mai 2020

Unsere Beiträge zu "Kultur trotz Corona" - Beitrag Nr. 21




Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist, auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere bereits angekündigt sind.
Im heutigen 21. Beitrag der Reihe wird es literarisch-romantisch.




Beitrag Nr. 21: Ein romantisches Gedicht aus der Feder von Evi
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Im Deutschunterricht der 10. Klasse wurde wie in allen Klassen so auch bei Evi die Epoche der Romantik behandelt. Gedichte, die in dieser Zeit geschrieben wurden, zeichnen sich durch besondere Merkmale wie die Sehnsucht und das Schweifen in die Ferne aus. Während der Romantik (etwa 1795-1848) erfolgte eine Hinwendung zur Natur, Friedhöfe und Ruinen sowie Naturlandschaften wurden zu Schauplätzen und Motiven der Epoche. Psyche, Emotionen, Gefühle und subjektive Wahrnehmungen wurden gegenüber dem Verstand als vorrangig betrachtet. Mit einem Rückzug in Phantasie- und Traumwelten wurde der einzelne Mensch zum ausschließlichen Maßstab.

Die Gymnasiasten in Evis Klasse erhielten die Aufgabe selbst ein romantisches Gedicht zu verfassen. Die ersten zwei Strophen waren schnell niedergeschrieben und dann landete das Gedicht in den Tiefen der Ordner unseres Computers. Doch neulich beim Aufräumen der digitalen Ablagen und Dokumente kam es wieder zum Vorschein, natürlich so wie es war, also unfertig. 
Die Idee war schnell geboren, das Gedicht nun doch noch zu vollenden und für den Blog unseres Fördervereins als kulturellen Beitrag zur Verfügung zu stellen. Und so wurden dem Gedicht zwei weitere Strophen voller Romantik hinzugefügt.
Ihr werdet es feststellen, das Versmaß ist sehr besonders, so dass mehrfaches Lesen mit unterschiedlicher Betonung lohnenswert ist. Probiert es doch mal aus, um die verschiedenen Wirkungen zu erleben und zu spüren.





Dänische Nächte


Die Wellen schlagen an den leeren Strand,
die dunklen Hügel liegen weich im Land.
In Ferne Schiffes‘ Lichter sind zu sehen;
der Sonnenuntergang schon längst geschehn.

Die kleine Nixe ruht auf ihrem Stein.
Es thront am Himmel Mittnachts‘ Blau allein.
Der hohen Dünen Gras weht seicht im Wind,
als wenn’s im tiefen Schlaf versunken sind.

Im lauen Sommerwind steh ich am Meer,
mein Herz so leicht, bin ich dir doch so sehr
verfallen. Dänemark, du Inselland,
möcht gar nicht, dass dies Gefühl verschwand.

Wenn ich in meinen Träumen wiederkehr,
zu dir zurück, ans ruhige, blaue Meer,
fasst mich die reinste Sehnsucht so nach dir,
und hoff für mich: Bald bin ich wieder hier. 

                                                                   (Eva Hogrefe)






Jetzt könnt Ihr (zumindest gedanklich) selbst in die Ferne schweifen, vielleicht werden schöne Erinnerungen an Euren letzten Urlaub wachgerufen oder es entstehen in Eurem Kopf Pläne für neue Reiseziele an romantische Orte in Mecklenburg-Vorpommern. Unser Tipp: Auch in den Werken von einem der bekanntesten Maler der Frühromantik, Caspar David Friedrich (1774-1840), könnt Ihr wunderschöne Beispiele für romantische Orte finden.








Dieses ist ein Beitrag von Kathrin und Evi





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Montag, 18. Mai 2020

Unsere Beiträge zu "Kultur trotz Corona" - Beitrag Nr. 20




Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist, auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere bereits angekündigt sind.
Im 20. Beitrag der Reihe werden aus einer Gemüsepflanze mehrere.




Beitrag Nr. 20: Stecklingsvermehrung von Gurken- und Tomatenpflanzen
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Im 18. Beitrag dieser Serie habt Ihr gesehen, wie einfach und prima sich Studentenblumen über Stecklinge vermehren lassen. Bei vielen holzigen Pflanzen wie Haselnuss, Johannisbeere, Stachelbeere oder auch bei Forsythie funktioniert die Stecklingsvermehrung gut über geschnittene Steckhölzer. Das habt Ihr vielleicht schon selbst einmal ausprobiert. Doch auch bei den weichen Tomaten- und Gurkenpflanzen lassen sich Triebe als Stecklinge nutzen und auf diese Weise die Gemüsepflanzen vervielfältigen.

Tomaten gehören auf jeden Fall zu meinem Lieblingsgemüse. Die Vielfalt der Sorten hinsichtlich Geschmack, Farbe, Größe und Form ist riesig und immer wieder beeindruckend. Jedes Jahr baue ich mehrere verschiedene Sorten für den Eigenbedarf an. Neben Lieblingssorten, die teilweise schon viele Jahre dabei sind, probiere ich auch immer wieder gerne andere Sorten aus. Es geht mir in erster Linie nicht darum, besonders viele Tomaten zu ernten. Für mich steht der Geschmack an erster Stelle, und ich mag zugleich die Vielfalt der Farben und Formen im Erntekorb. Das, was es im Laden zu kaufen gibt, das muss ich nicht zu Hause anbauen. Zu Hause experimentiere und entdecke ich lieber, da gibt es immer wieder tolle Überraschungen.
Tomatenpflanzen bilden in den Blattachseln Seitentriebe, die ausgebrochen („ausgegeizt“) werden, weil die Pflanze ihre Kraft in die Früchte und nicht ins Blattwerk und in die Verzweigungen stecken soll. 
(Tipp: Sehr viele Sorten lassen sich allerdings hervorragend zweitriebig statt eintriebig ziehen. Dann erntet Ihr mehr Früchte und die Erntezeit ist meist deutlich länger als bei eintriebig gezogenen Pflanzen.). 
Nach dem Ausgeizen landen die entfernten Seitentriebe auf dem Kompost oder bleiben als Mulch liegen. Am Anfang der Saison können jedoch kräftige 10-20 cm lange Seitentriebe auch als Stecklinge genutzt werden, um die Mutterpflanze zu vermehren (Der Seitentrieb auf dem Foto ist dafür noch etwas zu klein). Dazu werden die ausgegeizten Triebe am besten in einen Blumentopf mit Anzucht- oder Kräutererde gesteckt. Anzucht- oder Kräutererde ist ideal, weil darin die Wurzelbildung besonders gut funktioniert. Die Stecklinge ruhig recht tief in die Erde stecken, damit sich am Spross viele Wurzeln entwickeln und sich die spätere neue Pflanze optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann. Der Steckling wird angegossen und der Topf anschließend an einen schattigen und kühleren Platz gestellt. Der Steckling ist manchmal zunächst etwas schlaff, erholt sich aber meist relativ schnell. Die Erde im Topf darf jetzt nicht austrocknen. Staunässe ist jedoch ebenfalls zu vermeiden. Nach durchschnittlich zehn bis vierzehn Tagen hat der Steckling so viele Wurzeln gebildet, dass Ihr die Pflanze nun in einen großen Topf mit nährstoffreicher Erde oder fertiger Tomatenerde umpflanzen oder an ihren Standort ins Beet setzen könnt. 
Bei günstiger Umgebung und ausreichender Versorgung mit Wasser und Nährstoffen entwickelt sich die junge Tomatenpflanze rasch, blüht und trägt dann auch Früchte. 
Weil sie später in die Saison gestartet ist als die Mutterpflanze, solltet Ihr sie (im Gegensatz zur älteren Mutterpflanze) besser eintriebig ziehen, damit die Früchte vor Saisonende noch gut ausreifen können. Der Gesamtertrag ist bei den über Stecklinge vermehrten Tomatenpflanzen zwar meist nicht ganz so hoch, doch es lohnt sich auf jeden Fall!

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Bei Tomaten funktioniert die Stecklingsvermehrung gut, wie ich aus langer eigener Erfahrung weiß. Dass sich allerdings auch Gurken über Triebe vermehren lassen, das war mir neu. Doch eine gute Bekannte hat genau das schon mehrfach erfolgreich ausprobiert. Sie hat einen knapp Hand-langen Gurkentrieb in ein mit Wasser gefülltes kleines braunes Glas gestellt. Um für den Gurkentrieb eine echte Treibhausatmosphäre zu erzeugen, hat sie das Glas mit dem Steckling in einen größeren Gefrierbeutel gesteckt und anschließend noch etwas Wasser in den Gefrierbeutel gegeben, so dass das Glas etwa einen halben bis einen Zentimeter hoch im Wasser stand. Den Gefrierbeutel hat sie oben doppelt umgelegt und mit einer Büroklammer verschlossen - fertig war das Mini-Treibhaus. Hin und wieder muss der Beutel gelüftet werden, um einer Verpilzung oder anderen Erkrankung der jungen Pflanze vorzubeugen. 
Nach nunmehr rund zwei Wochen hat die Jungpflanze Wurzeln gebildet, wie auf dem Foto zu erkennen ist. In Kürze steht der „Umzug“ in einen mit Erde gefüllten Topf bevor. Dort bekommt die Gurkenpflanze zunächst nochmals eine Haube übergestülpt, um die Luftfeuchtigkeit noch einige Tage sehr hoch zu halten. Danach kann sie dann an ihren Bestimmungsort wechseln, zum Beispiel ins Gewächshaus.
Ganz Grün: Eine kleine Gurke, Salatblätter und ein paar Kräuter aus eigener Ernte als Grundlage für einen frischen Salat

Wer Spaß am Experimentieren hat, dem eröffnet sich mit der Stecklingsvermehrung
 ein spannendes „Spielfeld“. Also: Euer „Grüner Daumen“ ist nun gefragt,
ich wünsche Euch viel Erfolg und eine gute Ernte!








Dieses ist ein Beitrag von Isa





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