In
die Ferne zu schweifen, das lockt und gefällt natürlich vielen von uns, es
bereichert und erweitert den Horizont. Doch dass etwas wirklich Gutes auch ganz
nah liegen kann, genau das hat unser diesjähriger Sommerausflug wieder einmal
gezeigt. Wir haben erneut in unserer hiesigen Region nach einem Ausflugsziel
Ausschau gehalten, dass sich lohnt, entdeckt oder wieder entdeckt zu werden.
Und dabei sind wir recht schnell auf das Natur-Museum in Goldberg gestoßen.
Am
vergangen Sonntag starteten wir. Das Wetter war uns den ganzen Tag über mit
angenehmen Temperaturen und Sonne sehr gewogen, einfach perfekt für einen
Ausflug. Das Goldberger
Natur-Museum befindet sich direkt in der Stadt. Es ist im Gebäude der
ehemaligen Wassermühle an der Mildenitz untergebracht.
Dass
die im Vorfeld vereinbarte Führung eine ausgezeichnete Idee war, das zeigte
sich umgehend. Museumsleiter Dr. Fred Ruchhöft führte unsere kleine Gruppe fachlich
sehr kompetent. Er erschloss uns „sein“ Haus mit den sehr schön gestalteten thematischen
Ausstellungsräumen. Seine interessanten sachlichen Erläuterungen waren dabei öfter
mit einem Augenzwinkern verbunden. Geschichtliches und Naturkundliches aus der
Region sind im Natur-Museum geschickt miteinander verbunden und in die
räumlichen Gegebenheiten eingepasst. Auch das hat uns sehr gut gefallen.
Große
Pflanzenfresser wie Wisent und Elch waren früher in unserer Region heimisch. Sie
benötigen große unzerschnittene Lebensräume, wie sie heute auch in
Mecklenburg-Vorpommern eher nicht mehr anzutreffen sind.
Fachwerk
(oben links) und Lehmwickel (unten) gehörten über Jahrhunderte traditionell beim Hausbau zusammen. Heute werden weit überwiegend andere Baustoffe eingesetzt. Lehmwickel
sind wohl noch am ehesten zu sehen, wenn ein altes Haus saniert wird. Denn dann
kann man sie oder Reste davon manchmal in Bauschutt-Containern entdecken (oben
rechts).
Für
die Glasherstellung wurden in der Region einst großflächig Wälder abgeholzt,
Ortsnamen wie „Glashütte“ zeugen von der Vergangenheit. Im Natur-Museum Goldberg
wird das Thema Glasherstellung nicht nur ganz nüchtern-sachlich
behandelt ;)
Spielen
ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht. Die einfach und attraktiv gestaltete „Körner-Kammer“
hat sofort dazu animiert.
Schleiereulen
sind in unseren Dörfern leider selten geworden, auch ihr Lebensraum hat sich in
den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert.
Wir
werfen mit dem Chef des Museums einen Blick in die gut gesicherte alte und sehr massive
städtische Schatzkiste. Doch das „Stadtsäckel“ enthält kein Gold, keine Taler
und auch sonst nichts an Schätzen! Ob das früher auch schon so war? Ist
vielleicht doch etwas dran an dem (eigentlich nicht ganz ernst gemeinten) Satz,
Goldberg sei die Stadt der drei Lügen - kein Gold, kein Berg und keine Stadt?
Eine
für uns etwas kurios anmutende Besonderheit ist diese Nachbildung eines Glockenhelms.
Das Original wurde bei Sehlsdorf gefunden und stammt aus der jüngeren Bronzezeit.
Hier
in der Küche trafen sich die Bewohner. Da der Herd zum Kochen geheizt wurde, die
anderen Räume aber in der Regel unbeheizt und kalt blieben, war die Küche der wärmste
und dadurch zentrale Ort im Haus. Ihr habt
es entdeckt und fragt Euch, was denn das neuzeitliche Bügeleisen zwischen all
den historischen Dingen zu suchen hat? Nun, das könnt Ihr bei einem Besuch im Natur-Museum Goldberg erfahren. Ein Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden
Fall!
Nochmals herzlichen Dank an Dr. Fred Ruchhöft für die informative und kompetente
Führung, die uns sehr gut gefallen hat. Dem Museum und den Mitarbeitenden
wünschen wir weiterhin alles Gute bei ihrer Tätigkeit und dem Museum viele
interessierte Besucherinnen und Besucher.
Nach
der Führung erkundeten wir noch den angeschlossenen und sehr schön gestalteten Garten
des Museums, der unmittelbar an die Mildenitz grenzt.
Auf „Wegen
übers Land“ ging es anschließend nach Kaarz zum gemeinsamen Kaffeetrinken. Da
wir für all unsere Veranstaltungen sonst immer selbst alles vor- und nachbereiten,
wollten wir uns beim diesjährigen Ausflug auch einmal etwas verwöhnen lassen.
Auf der Terrasse von Schloss Kaarz gelang das bei gutem Kaffee, leckerem frischen Kuchen und einem herrlichen Blick in den Park hervorragend!
Dankeschön an Sylvia für die Haupt-Organisation unseres Vereinsausflugs. Danke für den gemeinsamen Tag,
der einfach gute Laune gemacht hat :)