Verschiedene Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten
die Beiträge und begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht
ganz einfach ist.
Der dritte Teil der kleinen Beitrags-Serie erzählt eine
ganz persönliche Geschichte.
Beitrag
Nr. 3: Uroma Greti und ihre Familie
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Wir
sind eine große Familie mit vier Generationen. Alle halten zusammen, wir sehen
und treffen uns so oft wie möglich, helfen uns gegenseitig, wo immer Hilfe
nötig ist. Manch einem wäre das vielleicht zu viel Familie, aber für uns fühlt
es sich gut und richtig an und wir sind damit glücklich. Vor allem Uroma Greti,
sie ist die Älteste und der Mittelpunkt unserer Familie. Uroma Greti kann nicht
mehr so gut gehen, daher kommen eigentlich immer alle zu ihr. Sie genießt den
Trubel mit den Kindern und Enkeln. Doch vor allem die Urenkel sind ihre ganz
große Freude.
Und
nun …
…
ist es auf einmal sehr still geworden im Haus.
„Corona-still“
sozusagen.
Natürlich
versuchen wir uns alle so gut es geht vor einer Infektion mit dem Covid
19-Virus zu schützen. Dazu gehört auch, dass diejenigen, die ihr eigenes
Zuhause haben, im Moment möglichst bei sich zu Hause bleiben und alle Abstand
halten, bei uns eben insbesondere zu Uroma Greti. Denn für sie könnte die
Krankheit am gefährlichsten werden. Darum gibt es jetzt für sie zur Zeit leider keine täglichen
Besuche, keine liebevolle Umarmungen, keine hellen Kinderstimmen, keinen
Trubel.
Das ist Uroma Greti. Im Hintergrund an der Wand hängen Fotos von all ihren Liebsten, von ihren Kindern und Schwiegerkindern, von ihren Enkelinnen und Enkeln mit Partnerinnen und Partnern und von ihren Urenkelinnen und Urenkeln.
Uroma
Greti fühlt sich momentan ohne ihre Lieben häufiger einsam. Sie ist oft traurig und vermisst
ihre große Familie. Doch die Familienmitglieder lassen sich für die Uroma immer
wieder etwas einfallen, um ihr trotz der vielen notwendigen Einschränkungen
kleine Freuden zu bereiten. Ich zeige Euch ein paar Dinge, über die sich Uroma Greti ganz doll freut und die ihr helfen, mit der ungewohnten Situation und der Stille etwas besser zurecht zu kommen.
Urenkel Bodo hat für Uroma Greti, Opa Heiko und Oma
Simoni ein Bild gemalt, überreicht über den Gartenzaun und mit Handküsschen aus der Ferne.
Urenkelin
Karla hat einen Brief an ihre liebe Uromi geschrieben. Uroma Greti hat sich
darüber so sehr gefreut, dass ihr die Tränen kamen.
Uroma Greti hat angefangen, ein Seniorenmalbuch auszumalen. Daran hat sie sehr viel Freude, es bringt ihr Abwechslung. Das Buch enthält nicht nur Seiten zum Ausmalen. Es gibt darin auch Seiten, auf denen Rätsel zu lösen sind.
Das Buch enthält außerdem wunderschöne Gedichte, die Uroma Greti sehr gerne liest. Wer weiß, wenn ihr eines besonders gut gefällt, dann wird sie es vielleicht so oft lesen und immer noch einmal, bis sie eine Strophe oder sogar das ganze Gedicht auswendig kann?
Die Uroma schaut gerne in den kleinen Vorgarten ihres Hauses. Jeden Tag freut sie
sich über die mit Buchsbaum eingefassten Beete, die wir mit bunten
Stiefmütterchen bepflanzt haben. Deren fröhliche Gesichter winken nun dem Frühling
und Uroma Greti zu.
Diesen Blumenstrauß hat Karla für die Uroma gebastelt, ein Strauß der ewig hält.
Ich finde es ist so schön, dass gerade
Kinder in dieser schwierigen Zeit so einfallsreich sind und mit ganz einfachen
liebenswerten Gesten, kleinen selbst gebastelten Geschenken, mit gemalten Bildern oder liebevoll geschriebenen Briefen alten Menschen und Menschen, die
sich einsam fühlen, Freude bringen - eine Freude, die dann tief im Herzen der
Beschenkten für immer verankert ist.
Dieses ist ein Beitrag von Simone
Hinweis:
Weitere
Beiträge folgen. Die Beiträge sind immer auch in der rechten Spalte über die
Rubrik Labels abrufbar. Dort findet
Ihr den neuesten Beitrag unter dem Stichwort Aktuelles. Außerdem werden alle Beiträge dieser Serie dort
ebenfalls unter dem Stichwort „Kultur
trotz Corona“ angezeigt.
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