Teil
der Dauerausstellung im Erdgeschoss sind diese Tierpräparate. Unter den
Schwingen des Seeadlers finden sich die heimischen Raubsäuger von Steinmarder
bis Mauswiesel.
Gesteine
und Fossilien aus unterschiedlichen Erdepochen geben im Geologie-Raum Einblicke in vergangene
Erdzeitalter.
Etwas
ganz Besonders ist der Neuzugang des großen Bischofstabs. Diese Tiergattung
lebte vor etwa 460 Millionen Jahren in der Epoche des Ordoviziums und ist heute längst ausgestorben.
Im
Botanik-Raum hatte es uns insbesondere die umfangreiche Zapfensammlung angetan. Die winzigen bis riesengroßen Zapfen stammen von rund 70 Arten, die teilweise sehr selten sind.
Was
für eine Fülle von Vogel- und Säugetierpräparaten! Doch auch die Sammlungen
einheimischer Schnecken und Muscheln sind sehenswert und zeigen die
erstaunliche Vielfalt solcher Tiergruppen selbst hier bei uns.
Im
ersten Stock werden wechselnde Sonderausstellungen präsentiert. Ein Publikumsmagnet ist die jährliche Eier-Ausstellung, die zu Ostern mit einer Vielzahl von Vogeleiern
und versteinerten Sauriereiern präsentiert wird. Derzeit ist eine Ausstellung zu Mammut & Co zu sehen.
Zuletzt
gab uns Uwe Jueg noch die Möglichkeit, die Räume der naturkundlichen Museumspädagogik
anzusehen und gewährte uns einen Einblick in das Magazin, das Besuchern sonst
nicht offensteht.
Dort
sind unter anderem das Herbarium des bekannten Parchimer Botanikers Walter
Dahnke, die Schmetterlingssammlung von Horst Heyden und die größte Egel-Sammlung
Deutschlands zu finden, die von Uwe Jueg persönlich zusammengetragen wurde.
Wir
waren und sind schwer beeindruckt: 35.000 Objekte, darunter 10.000 Pflanzen
inklusive Pilze, 5.000 Wirbellose, 5.000 geologische und paläontologische
Objekte und 500 Präparate von Wirbeltieren wurden rein ehrenamtlich
katalogisiert und aufbereitet! Diese Arbeit ist von unschätzbarem Wert. Sie dient zum Beispiel der Vermittlung von Kenntnissen zur aktuellen und vergangenen Naturgeschichte
vor allem Westmecklenburgs und belegt verschiedene Entwicklungen und
Veränderungen in unserer Landschaft.
An
dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich für die vielen Eindrücke,
Informationen und das außergewöhnliche langjährige Engagement bei Uwe Jueg und
seinen Mitstreiter*innen bedanken und wünschen alles Gute für die weitere
Arbeit und die Zukunft des Natureums!
Nach
der geistigen Kost musste danach aber auch für das körperliche Wohlbefinden
gesorgt werden. Also schnappten wir unsere Picknickkörbe und suchten uns ein
geeignetes Plätzchen im barocken Schlossgarten unter den großen schattenspendenden
Bäumen.
Wie
immer gab es eine Vielfalt an mitgebrachten selbstgemachten kulinarischen
Köstlichkeiten. Das war ein Genuss, so viel Leckeres!
Doch
urplötzlich verdunkelte sich der Himmel und ein kräftiger Regenschauer ergoss sich über uns und unser Idyll. Aber wir sind ja erfinderisch und Picknickdecken genial,
so dass daraus ein sehr fröhliches „Abwettern“ wurde!
Lachend
und erfrischt ging es zur nächsten Etappe, dem Ludwigsluster Schloss – bekannt
für seinen ungewöhnlichen Materialmix aus Sandstein, Gold und Papiermaché. Wie
wir während der Schlossführung erfuhren, wurde das ursprüngliche kleine
Jagdschloss von 1735 im Laufe der Jahrzehnte immer weiter ausgebaut. Christian
Ludwig II. gab diesem Kleinod den Namen „Ludewigs Lust“. Zwischen 1772 und 1776
wurde ein neues Schloss mit der heutigen Sandsteinfassade errichtet.
In
den zu besichtigenden Schlossräumen wird die höfische Welt des ausgehenden 18.
Jahrhunderts lebendig. Das prachtvolle Herzstück ist der Goldene Saal mit seinen monumentalen Säulen, den reich geschmückten Spiegeln, Kristalllüstern und dem restaurierten Parkettfußboden.
Linker oder rechter Thronsessel? Wunderschöne Holzfußböden finden sich in allen Prunkräumen.
Einen
besonderen Eindruck hinterlässt auch die Gemäldegalerie, denn dort ist die
sogenannte Salon- oder Petersburger Hängung zu finden: Die Bilder hängen wie in
der Sankt Petersburger Eremitage mehrreihig übereinander.
Zeit
für „Station Nummer 4“, die „Alte Wache“. 1853 als Wach-und Arrestlokal erbaut,
diente sie als Quartier für die Wachmannschaft des Herzoglichen
Mecklenburgischen Dragonerregiments 17. Heute wird das Gebäude als Restaurant und
Kaffeehaus genutzt.
Wir
machen zum Abschluss des herrlichen Tages in der „Alten Wache“ den Schlemmer-, Kaffee-,
Kuchen- und Eis-Test, das muss sein! Ergebnis: Test bestanden!
Es
war ein toller und rundum gelungener Tag, da sind wir uns einig. Wer nicht dabei war, hat wirklich
viel verpasst! Und worüber wir uns noch einig sind: Im kommenden Jahr soll es auf jeden Fall wieder einen Vereinsausflug geben!
Ganz
herzlichen Dank an Sabine, unsere Organisatorin und Reiseleiterin, die alles perfekt
geplant und durchgeführt hat. Und natürlich geht der Dank auch an Bernd,
der uns souverän hin und zurück chauffiert hat.