Dienstag, 17. März 2020

Von Sandhaken und Flachwassern, von Austernfischern, Seeschwalben und Eisenten - Die Vogelwelt von Wismarbucht und Salzhaff in der Alten Schule Barnin

Insel Langenwerder in der Wismarbucht - Die "Vogelinsel"
In der vergangenen Woche, also noch vor dem momentan geltenden Veranstaltungsverbot, fand der Vortragsabend im Gemeindehaus Barnin wie geplant statt. Gut zwanzig naturkundlich interessierte Gäste waren der Einladung unseres Fördervereins in die Alte Schule gefolgt. Bernhard Fiedler, der Referent des Abends, führte die Gäste in die Wismarbucht und ans Salzhaff, um die allen bekannte Gegend unter ornithologischen Aspekten vorzustellen.
Ornithologe Bernhard Fiedler, Kenner von Wismarbucht und Salzhaff und Referent des Vortragsabends

Dort, wo heute Inseln und Flachwasserbereiche das abwechslungsreiche Bild der Wismarbucht prägen, siedelten zum Teil vor 4.000 Jahren noch Menschen. Schwer vorstellbar, doch ein starker Anstieg des Meeresspiegels veränderte die Landschaft in erdgeschichtlich kurzer Zeit stark. Teile der alten Küsten wurden überspült, Inseln, Halbinseln, Landhaken und neue Buchten entstanden. Diese Veränderungsprozesse dauern auch aktuell noch an. Die heutige Ausprägung und die besondere Dynamik sind Gründe dafür, dass viele verschiedene Vogelarten mit ganz unterschiedlichen Lebensraumansprüchen in der Wismarbucht anzutreffen sind. 
Während des Vortrags im Gemeindesaal der Alten Schule Barnin
Welche Bedeutung die Inseln, Sandhaken, Sand- und Geröllstrände und Spülsäume oder die geschützten Flachwasserbereiche für welche Vogelarten zu welcher Jahreszeit besitzen, das hat Bernhard Fiedler in seinem Vortrag wunderbar anschaulich vermittelt. Der begeisterte Ornithologe kennt die Wismarbucht als Vogelrevier bereits seit Kindertagen, hat die Arten und ihre Lebensweisen immer wieder beobachtet und dokumentiert und dadurch Veränderungen und Entwicklungen feststellen können. 
Die Lage an der südlichen Ostseeküste, ihre Gestalt und ihre Lebensräume machen die Wismarbucht für Brutvögel attraktiv und gleichzeitig auch zu einem bevorzugten Raum für Rastvögel, die aus dem Norden und Osten kommen und sich im Winterhalbjahr bei uns an der Küste aufhalten.
Der Austernfischer lebt in der Wismarbucht und die Eisente ist dort ein Wintergast
Bernhard Fiedler verstand es sehr gut, das empfindliche Zusammenspiel von Vogelarten und Lebensraum im Verlauf des Vortrags einprägsam darzustellen. Sicherlich hat sich der eine oder die andere gefragt, ob und wie es gelingen kann, die verschiedenen touristischen und Freizeitinteressen wie Wassersport, Baden, Spazierengehen am Strand oder Angeln mit den Ansprüchen der Vogelarten so weit in Einklang zu bringen, dass sie tatsächlich nebeneinander Bestand haben können. Eine große Aufgabe ist es jedenfalls für alle vor Ort Beteiligten und die Politik, doch grundsätzlich ermöglicht uns das Wissen über die Zusammenhänge auch zu handeln.
Ein kleines Dankeschön für den Referenten und seinen spannenden Vortrag
Ein herzlicher Dank des Fördervereins „Alte Schule“ – Barnin e.V. an den Referenten Bernhard Fiedler für den spannenden und faktenreichen Vortrag! Ganz bestimmt werden sich die meisten Gäste des Vortragsabends beim nächsten Besuch in der Wismarbucht oder am Salzhaff an den einen oder anderen Aspekt erinnern und die Region „mit anderen Augen“ wahrnehmen.
Auch Pfeifenten sind im Winterhalbjahr  in der Wismarbucht zu beobachten, häufig in Gruppen wie hier
im geschützten Hafen von Rerik
Wir bedanken uns bei unseren interessierten Gästen und besonders bei allen, die unser Sparschwein gefüttert haben! Nicht zuletzt ein Dankeschön an die zuverlässigen Helfer, die die zum Thema passende „Pausenversorgung“ vorbereitet oder auf andere Weise zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
Passend zum Thema des Vortrags, denn in der Wismarbucht und im Salzhaff leben auch verschiedene Möwenarten ;)

Auch die "Häppchen" in der Pause passend zum Vortragsthema - eine Augenweide und sehr lecker!

Besuchen Sie uns/besucht uns gerne bei einer unserer nächsten Veranstaltungen, die dann hoffentlich zu der geplanten Zeit auch stattfinden dürfen. 


Wir informieren über unser Jahresprogramm hier auf unserer Internetseite
und freuen uns auf Sie/auf Euch. 
Bis dahin und bleiben Sie/bleibt gesund!