Verschiedene
Mitglieder und Freunde unseres Fördervereins gestalten die Beiträge und
begleiten Euch durch diese Zeit, die für viele Menschen nicht ganz einfach ist,
auch wenn es inzwischen eine ganze Reihe von Lockerungen gibt und weitere
bereits angekündigt sind.
Dieses Mal, im 26. Beitrag der Reihe, gewähren uns zwei
unserer Vereinsmitglieder einen Einblick in ihren Garten.
Beitrag
Nr. 26: Unsere Gärten – Zu Gast bei Sabine und Bernd
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Auf
die Frage an Sabine, ob sie nicht Lust hat, auch ihren Garten für unsere
virtuellen Gartenrundgänge zu öffnen, sagt sie umgehend zu: „Mein Garten ist jetzt
gerade ein Traum in Lila, Rosa, Weiß und Grün“. Das klingt sehr
vielversprechend, wir verabreden uns für den späten Nachmittag am 29. Mai.
Das
kleine alte Stadthaus steht in der Häuserzeile einer engen Straße. Die unmittelbar
danebenliegende Hofeinfahrt ermöglicht vom Tor her nur einen eingeschränkten Blick
auf das schmale Grundstück, das mit einer deutlichen Neigung nach Südosten
abfällt. Der Garten erstreckt sich zwischen dem Wohnhaus und einigen
Nebengebäuden. Dahinter grenzt eine Wiesenniederung an, die von einem Bach
durchflossen wird.
Eine große hohe
Pergola mit einem Sitzplatz ist komplett von einer ausladenden Clematis (Clematis montana
„Rubens“) überrankt, die ein dankbarer früher Blüher ist.
Die Blütenpracht ist
hier allerdings leider bereits vorüber, nur noch einzelne weiß-rosa Blüten
lassen erahnen, wie beeindruckend die Vollblüte an der Pergola sein muss.
Unter
dem Blätterdach bietet ein langer wuchtiger Tisch ausreichend Platz für große
Familienfeiern. „Wir mögen diesen Platz und halten uns vor allem im Sommer viel
hier auf, denn da ist es immer angenehm luftig“, sagt Bernd.
Gleich gegenüber gibt es einen kleinen Teich, der direkt unterhalb des Hauses liegt. Er wird praktischer Weise durch Hangdruckwasser gespeist, das aus einem mit Zulaufregler versehenen Rohr austritt.
Bernd hat „Natur in den Garten geholt“
und auf einer Seite des Teichs eine bunt blühende Mini-Feuchtwiese angelegt.
Das gefällt auch Insekten und Fröschen.
Vom
Platz zwischen Teich und Pergola lässt sich der Blumengarten überblicken, der auf einem kräftigen und gut wasserversorgten Boden angelegt ist. Lila, Rosa, Weiß
und Grün, genau wie Sabine es beschrieben hat, sind momentan die bestimmenden
Farben.
Es
gibt auffallend viele Schwertlilien in dem gar nicht großen Garten. Sabine
erklärt das. Sie hat in Erfurt ein Fernstudium absolviert. Wenn sie dann in
Erfurt vor Ort war, hat sie nach Möglichkeit immer den IGA-Park besucht und
sich dort in die prächtigen Iris und deren Vielfalt verliebt. Daher haben nach
und nach verschiedene Sorten in ihren Garten Einzug gehalten.
„Das
dort hinten ist aktuell meine Lieblingsecke“, weist Sabine auf eine Stelle. „Das
sieht doch richtig edel aus.“ Vor der hellen Wand werden weiße Iris anmutig von
hellrosa und weißen Akeleien umgaukelt. Die vielen schwebenden zarten Blüten der Akeleien verleihen den satt strahlenden großen Irisblüten eine herrliche Leichtigkeit. Während die straff aufrechten Schwertlilien ohne Begleitpflanzen alleine manchmal etwas steif daherkommen, ist hier eine perfekte Kombination von Strenge und Verspieltheit entstanden.
Diese Iris ist Sabines Lieblingssorte. Edel thront die große weiße Blüte über dem grünen Laub. |
Ein Stückchen weiter leuchten violette Irisblüten vor der hellen Wand.
In den nächsten Tagen werden hochgewachsene Pfingstrosen nochmals einen neuen Akzent in Form und Farbe hinzufügen.
Am
gegenüberliegenden Zaun zum Nachbargrundstück wächst eine gelbe Schwertlilie.
„Die mag ich natürlich ebenfalls. Sie hatte sich aber so doll ausgebreitet,
dass ich sie in diesem Jahr erst einmal wieder stark reduzieren musste. Das ist
alle paar Jahre nötig, weil hier alles so super wächst. Und ich mag es, wenn
zwischen den Pflanzen etwas Platz ist und ich so die Übersicht behalten kann“,
fügt Sabine hinzu.
Dann
besuchen wir die Kaninchen. Ihr erinnert Euch an unseren Beitrag Nr. 4? Aus den „kleinen Hasen“ ist zwischenzeitlich schon
eine richtig wilde Rasselbande geworden. Alle wollen sofort in der ersten
Reihe sein und am liebsten aus ihrer Box „aussteigen“. Sie drängeln um die
besten Plätze, als Bernd kurz die Tür öffnet, damit es ein Kaninchen-Foto ohne
Kaninchendraht davor gibt.
Durch
die Maschen des Tores schauen wir auf die sich an das Grundstück anschließende
Wiese. Sabine und Bernd haben gerade gemäht und machen Heu für die Kaninchen.
Das trockene Wetter ist ideal dafür. „Früher war hier alles bis zum Bach
bewirtschaftet. Jetzt liegt fast alles brach, verbuscht, und es wachsen sogar
schon Bäume. Das ist schade, denn solche traditionell bewirtschafteten Wiesen
sind ja vielerorts schon ganz verschwunden und mit ihnen auch die Pflanzen und
Tiere, die dort vorkommen“, sagt Bernd in bedauerndem Ton. Vielleicht findet
sich doch noch irgendeine Lösung, um zumindest Teilflächen als extensiv
genutzte Wiese zu erhalten?
Anschließend
kehren wir zurück zur Pergola, Sabine hat Streuselkuchen gebacken und Kaffee
zubereitet.
Vom Sitzplatz aus sind kleine liebevolle Details im Garten zu
entdecken.
Während wir plaudern, trägt ein Luftzug einen leichten Rosenduft von der Hauswand herüber. Dort scheint die Sonne jetzt auf die ersten geöffneten Blüten einer Strauchrose. Sie sind violettrot, dicht gefüllt und versprühen den Charme alter Rosen.
Im Schatten gegenüber setzen die kleinen Blüten eines Hahnenfußes
fröhliche gelbe Lichtpünktchen.
Sabine und Bernd während unseres Vereinsausflugs im vergangenen Jahr. Beide sind sehr tatkräftig, packen oft und gerne an, und das nicht nur auf ihrem eigenen Grundstück. |
Nun
wird es aber auch Zeit zu gehen, das Pfingstwochenende steht vor der Tür.
Habt
ganz herzlichen Dank für zwei nette gemeinsame Stunden und dafür,
dass Ihr uns
Einblick gegeben habt in Euer kleines Gartenreich!
Dieses
ist ein Beitrag von Isa
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