Fin del mundo wird es genannt, das Ende der Welt im Süden Südamerikas. Dorthin durften die rund zwanzig geladenen Gäste unseres Vortragsabends die Güstrower Naturschützer Maren und Wolf-Peter Polzin begleiten.
Unter den derzeit geltenden Corona-Rahmenbedingungen war es für unseren Förderverein bis zuletzt fraglich, ob sich der vorgesehene Vortragsabend in der Alten Schule tatsächlich würde durchführen lassen. Wie schön, dass es dann planmäßig am vergangenen Mittwoch doch möglich war! Und es wurde ein besonders schöner und interessanter Abend.
Rechtzeitig bevor die Gäste eintreffen, sind helfende
Hände gefragt, Tische und Stühle zu rücken, die Technik aufzubauen, Getränke
bereitzustellen und die erforderlichen Hygienevorkehrungen zu treffen. Ist alles erledigt, bleibt sogar noch Zeit für ein Schwätzchen.
Für die Gäste des Vortrags von Vereinsmitgliedern selbst zubereitet: Empanadas (links) mit einer würzigen Fleischfüllung und Alfajores, mit Dulce de leche
(Karamellcreme) gefüllte Kekse (rechts).
Maren Polzin, die Referentin und „Reiseleiterin“ des
Abends, nahm die Mitreisenden auf dem südamerikanischen Kontinent in Empfang.
Zunächst bestaunten wir die imposanten Wasserfälle von Iguazú an der
argentinisch-brasilianischen Grenze.
Insgesamt 20 größere und gut 250 kleinere Wasserfälle stürzen sich dort laut tosend in die Tiefe. Und für uns schwer vorstellbar, es gibt tatsächlich Vögel, die diese Vorhänge aus tosenden Wassern immer wieder durchfliegen. Es sind Rußsegler, die hinter den Wasserfällen in Höhlen und Nischen in den Felswänden brüten und ihre Jungen aufziehen.
Quirlig ging es zu in der argentinischen Metropole und Tango-Hauptstadt. Buntes lautes Treiben tags und nachts, der argentinische Nationalbaum (auch Korallenbaum genannt), blauviolett blühende Jacaranda-Bäume, exotische Schmetterlinge und Vögel - ein wahrlich bunter Mix, den Maren Polzin vorstellte.
Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, Ausgangspunkt für Reisen in die Antarktis, Blick auf das Andenpanorama, Spuren des aus Mecklenburg stammenden Flugpioniers Gunther Plüschow, der mit seinem „Silberkondor“ vor rund 100 Jahren als erster Mensch unter anderem die Darwin-Kordillere und die Torres del Paine überflog (für mehr Informationen hier klicken). Die weitere Reise führte per Schiff auf den Beagle-Kanal, der im Süden Feuerlands Pazifik und Atlantik miteinander verbindet und zugleich die Grenze zwischen Argentinien und Chile darstellt. Unsere Referentin ließ uns teilhaben an der Schiffsreise durch wilde und raue Landschaften, zum oft von starken Stürmen umtobten Kap Hoorn, in die Wulaia-Bucht, in der unter anderem auch der berühmte Naturforscher Charles Darwin seine Spuren hinterlassen hat, zur „Allee der Gletscher“ sowie auf die Insel der Pinguine, um nur einige Ziele zu nennen. Sie sprach begeistert über ihre Beobachtungen von Vogelarten wie Albatros, Riesensturmvogel oder eine Entenart, die den lustigen deutschen Namen „Langflügel-Dampfschiffente“ trägt.
Faszinierend: Der Pia-Gletscher mit seinen steilen Wänden aus Eis.
Der Abschied vom Schiff fiel zwar schwer, doch nun erwarteten uns die Stadt Punta Arenas, ein Aufenthalt auf einer Estancia (Farm), auf der Schafe gehalten werden und die patagonische „Weite des Nichts“, eine schier endlose Landschaft, in der vor allem der Wind zu Hause ist.
Das argentinische El Calafate am Rande des südpatagonischen Eisfeldes ist das Tor zum Nationalpark „Los Glaciares“, in dem der berühmte Gletscher Perito Moreno zu bewundern ist. Sogar das Kalben des Gletschers, das Abbrechen von Eisblöcken an der Gletscherkante, durften wir in einer kleinen Videosequenz miterleben! Flamingos, Nachtreiher und Schwarzzügel-Ibisse sahen wir am Lago Argentino, dem größten See Argentiniens, unmittelbar gelegen an der Gletscherwelt. Was für eine unglaublich beeindruckende Natur!
Maren Polzin hat unsere „Reisegruppe“ an diesem Vortragsabend mit ihrer eigenen Begeisterung und Faszination für die grandiosen südamerikanischen Landschaften in ihren Bann gezogen. Vielseitige interessante Informationen ergänzten den Bilderreigen, der oft eine ganz eigene Sichtweise auf die Schätze der Natur zeigte.
Es war eine tolle Reise zum „fin del mundo“, herzlichen Dank, liebe Maren, dass wir an dieser wunderbaren Reise teilnehmen durften!
Vielen Dank ebenfalls an unsere Gäste, die der Einladung zum Vortragsabend gefolgt waren, herzlichen Dank für die Spenden und nicht zuletzt herzlichen Dank an alle Helfer, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
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