Weil es für die meisten etwas völlig Neues war, stellte Ralf Koch zunächst mehrere verschiedene Bat-Detektoren zur Erfassung von Fledermausgeräuschen vor, mit denen wir wenig später "auf Pirsch" gehen würden.
Das Wetter war unserer Tour durchs Dorf freundlich gesinnt, der regen- und windfreie warme Abend optimal für Fledermausbeobachtungen.
Bislang war nur wenig bekannt, welche Fledermausarten hier bei uns in Barnin im Dorf heimisch sind und um so mehr war diese erste Erfassungstour eine echte Premiere. Dass die Gäste die vorgestellten Detektoren beim Rundgang selbst in die Hand nehmen und benutzen durften, verstärkte natürlich das "Jagdfieber".
Am ersten Stationspunkt in der Carl-Moltmann-Straße ließen sich die Fledermäuse nicht lange bitten, pünktlich, um 22:05 Uhr "knackten" die Bat-Detektoren kräftig, flogen Zwerg- und Breitflügelfeldermäuse aus ihrem Quartier aus, über unsere Köpfe hinweg und jagten vor dem noch vergleichsweise hellen Abendhimmel über dem Grundstück ihrer Beute nach. Ralf Koch erklärte, dass die Breitflügelfledermäuse momentan den großen Junikäfern nachstellen, während Zwergfledermäuse Mücken und Zuckmücken bevorzugen, die in dem dortigen Garten offenbar reichlich vorhanden sind.
Kurz nach 22:00 Uhr fliegen die ersten Tiere aus. Hier eine Zwergfledermaus |
In der Lindenstraße zwischen den großen alten Linden begegneten uns Braune Langohren auf der Jagd nach Nachtfaltern und Raupen, in Nähe der Alten Schule dann auch wieder Breitflügelfledermäuse. Beide Arten ließen die Detektoren kräftig "knacken" und "knarrzen".
Ebenfalls eine Fransenfledermaus ließ sich durch die für sie typischen Geräusche identifizieren. Und endlich war auch der Große Abendsegler, mit rund 40 cm Flügelspannbreite schon eine eindrucksvoll große Art, deutlich zu hören und im Licht des Scheinwerfers zu sehen.
Fransenfledermaus und Großer Abendsegler leben in Barnin und waren zu hören und zu sehen |
Für die am Barniner See zu erwartenden Wasserfledermäuse war es zunächst vielleicht noch ein wenig zu früh, aber das Warten wurde schließlich doch belohnt, und an der Badestelle war später ein knapp über der Wasseroberfläche jagendes Tier nicht nur zu hören sondern im Lichtkegel des starken Scheinwerfers auch ein Zeitlang gut zu beobachten.
Insgesamt also sechs verschiedene Fledermausarten konnten bei diesem ersten Erfassungsrundgang durch Barnin nachgewiesen werden! Das ist ein doch recht erfreuliches Ergebnis und zeugt davon, dass das Dorf diesen Tieren noch Lebensraum gibt, geeignete Quartiere und auch Beutetiere vorhanden sind. Bemühen wir uns, dass dieses auch so bleibt!
Während des gesamten Abends gab Ralf Koch immer wieder Erläuterungen zur Lebensweise der Fledermäuse, zu den Besonderheiten der Tiere, welche Quartiere oder Nahrung die Arten bevorzugen und was jeder Hausbesitzer selbst tun kann oder beachten sollte, um Fledermäuse zu unterstützen und zu schützen. Wir sagen ihm herzlichen Dank dafür, dass er sein Angebot für die Fledermausnacht wahr gemacht hat und vieles von seinem umfangreichen Wissen bereitwillig und charmant vermittelt hat!
Herzlichen Dank auch allen anderen interessierten Teilnehmern der Barniner Fledermausnacht!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen