Samstag, 4. November 2023

„Ist der hier giftig oder kann man den essen?“ – Ein vergnüglicher Waldspaziergang mit dem Pilzberater Lothar Strelow

Der viele Regen im Oktober hat ihnen nach der langen Trockenheit gut getan, den Pilzen. Und weil gleichzeitig die Temperaturen recht mild sind, wachsen jetzt in unseren Wäldern sozusagen „Pilze ohne Ende“. Ganz besonders im Laub- und Mischwald geht es momentan auf dem Waldboden kunterbunt zu.

Der langjährige und erfahrene Pilzberater Lothar Strelow aus Techentin (zwischen Goldberg und Mestlin) hatte unserer Anfrage nach einer gemeinsamen Pilzwanderung umgehend zugesagt. 

Zugegeben, besonders einladend war das Wetter am Morgen des Reformationstages mit dem tiefhängenden Grau und leichten Nieselregen ja zunächst tatsächlich nicht. Darum waren wir umso mehr überrascht, dass sich am Treffpunkt der angekündigten kleinen Pilzwanderung rund 20 Pilzinteressierte einfanden! Groß und Klein waren wetterfest gekleidet, mit Körben und Messern ausgerüstet und freuten sich sichtlich auf die Feiertags-Pilzrunde durchs Crivitzer Eichholz. Herzlich willkommen - kurze Begrüßung und Einführung am Waldrand. Los geht’s!  

Und das auch gleich richtig, denn die ersten Schritte waren kaum getan, da „winkten“ unter den hohen Buchen und Eichen rechts und links des Weges bereits unzählig viele kleine und größere Pilze. 
Steinpilze als Auftakt – das fängt ja gut an! Allerdings die meisten nicht so schön wie dieser hier auf dem linken Bild, sondern leider schon zu alt.
Gleich neben den Steinpilzen gibt es wunderbar „knackige“ Flockenstielige Hexenröhrlinge zu entdecken, denen wir gleich einmal unter den Hut schauen. Lothar Strelow erläutert die typischen Merkmale, an denen die „Flockenhexen“ gut zu erkennen sind. 

Nur wenige Zentimeter hoch, dafür aber von herrlich kräftig-violetter Farbe sind die vielen Violetten Lacktrichterlinge. Sie entpuppen sich schnell als die Lieblinge der Kinder. Immer wieder wandern einige der lila Exemplare in die Sammelkörbe. 

Kurzweilig geht es weiter. Bitte ansehen und dann unbedingt daran schnuppern: Tatsächlich macht der Wurzelnde Marzipanfelbling seinem Namen alle Ehre und duftet nach Marzipan! 

Bekannt sind die Schopf-Tintlinge, die jung sehr gute Speisepilze sind.
Weniger bekannt, doch ein echter „Hingucker“ und ein wunderschöner Pilz ist der Specht-Tintling, ein Verwandter des Schopf-Tintlings. 
Dass die jungen Hüte der Schirmpilze bei Lothar Strelow getrocknet als Würzpilze sehr beliebt sind, das ist offensichtlich. Und schon werden sie von den meisten ebenfalls fleißig eingesammelt. 


Ein sehr feiner Speisepilz ist auch der Perlpilz. Verwechselt werden kann er mit dem giftigen Pantherpilz, doch besonders das "Röten" im Anschnitt beim Perlpilz ist ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal. 

Sicherlich ein kleiner Höhepunkt ist ein Fund der äußerst schmackhaften Stockschwämmchen, deren kleine Hüte ein wenig an Spiegeleier erinnern, stimmt's? Frau Strelow hat sie auf einem Baumstubben entdeckt. Aber Achtung, nur nicht leichtfertig ohne genaues Prüfen einsammeln, denn zu schnell können Stockschwämmchen mit anderen unbekömmlichen oder sogar sehr giftigen Arten verwechselt werden. 

In diesem Jahr gibt es nicht nur Unmengen von Rotfuß-Röhrlingen, sondern auch auffällig viele Blutrote Röhrlinge. Beide Arten scheinen die Gäste der Pilzwanderung besonders zu lieben, denn sie füllen zusammen mit Maronen in großen Anteilen die Körbe. 

Na so etwas, dieser Kiefernstubben ist ja ein richtiges "Maronen-Wohnheim"! 
Der leuchtende Goldröhrling dagegen wächst (nur) an Lärchen.

Die spannende und sehr kurzweilige Exkursionszeit ist wie im Flug vergangen. In der Schutzhütte gibt es noch einmal einen Blick in die Sammelkörbe, letzte Erläuterungen und ein paar Tipps vom Pilzexperten. 

Ganz nebenbei verwandelt sich der Tisch in der Schutzhütte. Vereinsmitglieder haben eine kleine Überraschung vorbereitet und Tee und Kaffee in Kannen mitgebracht. Dazu gibt es frisches selbstgebackenes Brot mit Pilzbutter aus der eigenen Küche. Wer mag, der darf zugreifen – sehr lecker! 

Gut gelaunt und mit gefüllten Pilzkörben geht es nun nach dem Waldspaziergang nach Hause. Lasst Euch die Pilze schmecken, vielleicht als Pilzpfanne?


Schön, dass es Euch Spaß gemacht und gefallen hat! Nicht nur die Gäste wollen im nächsten Jahr wiederkommen, sondern auch Lothar Strelow – auf jeden Fall sehr gerne! 
Noch einmal ganz herzlichen Dank an Lothar Strelow für die spannende, lehrreiche und äußerst vergnügliche Pilzexkursion, wir freuen uns schon jetzt auf die Runde im nächsten Herbst.

Herzlichen Dank an alle, die an diesem Vormittag dabei waren. 
Ganz herzlichen Dank ebenfalls für die freundlichen Spenden, die unsere weitere Tätigkeit unterstützen. 
Bereits am 15. November geht es mit einem naturkundlichen Vortrag weiter. Kommt gerne und seid (wieder) unsere Gäste! Für mehr Informationen einfach hier klicken.





  

 

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen