Der
viele Regen im Oktober hat ihnen nach der langen Trockenheit gut getan, den
Pilzen. Und weil gleichzeitig die Temperaturen recht mild sind, wachsen jetzt
in unseren Wäldern sozusagen „Pilze ohne Ende“. Ganz besonders im Laub- und Mischwald
geht es momentan auf dem Waldboden kunterbunt zu.
Der
langjährige und erfahrene Pilzberater Lothar Strelow aus Techentin (zwischen
Goldberg und Mestlin) hatte unserer Anfrage nach einer gemeinsamen
Pilzwanderung umgehend zugesagt.
Zugegeben, besonders einladend war das Wetter
am Morgen des Reformationstages mit dem tiefhängenden Grau und leichten
Nieselregen ja zunächst tatsächlich nicht. Darum waren wir umso mehr
überrascht, dass sich am Treffpunkt der angekündigten kleinen Pilzwanderung
rund 20 Pilzinteressierte einfanden! Groß und Klein waren wetterfest gekleidet,
mit Körben und Messern ausgerüstet und freuten sich sichtlich auf die
Feiertags-Pilzrunde durchs Crivitzer Eichholz. Herzlich
willkommen - kurze Begrüßung und Einführung am Waldrand. Los geht’s!
Und das auch gleich richtig, denn die ersten Schritte waren kaum getan, da „winkten“ unter den hohen Buchen und Eichen rechts und links des Weges bereits unzählig viele kleine und größere Pilze.
Steinpilze
als Auftakt – das fängt ja gut an! Allerdings die meisten nicht so schön wie dieser
hier auf dem linken Bild, sondern leider schon zu alt.
Gleich
neben den Steinpilzen gibt es wunderbar „knackige“ Flockenstielige
Hexenröhrlinge zu entdecken, denen wir gleich einmal unter den Hut schauen. Lothar
Strelow erläutert die typischen Merkmale, an denen die „Flockenhexen“ gut zu
erkennen sind.
Nur
wenige Zentimeter hoch, dafür aber von herrlich kräftig-violetter Farbe sind
die vielen Violetten Lacktrichterlinge. Sie entpuppen sich schnell als die
Lieblinge der Kinder. Immer wieder wandern einige der lila Exemplare in die
Sammelkörbe.
Kurzweilig
geht es weiter. Bitte ansehen und dann unbedingt daran schnuppern: Tatsächlich
macht der Wurzelnde Marzipanfelbling seinem Namen alle Ehre und duftet nach
Marzipan!
Bekannt
sind die Schopf-Tintlinge, die jung sehr gute Speisepilze sind.
Weniger
bekannt, doch ein echter „Hingucker“ und ein wunderschöner Pilz ist der Specht-Tintling,
ein Verwandter des Schopf-Tintlings.
Dass
die jungen Hüte der Schirmpilze bei Lothar Strelow getrocknet als Würzpilze
sehr beliebt sind, das ist offensichtlich. Und schon werden sie von den meisten
ebenfalls fleißig eingesammelt.
Ein sehr feiner Speisepilz ist auch der Perlpilz. Verwechselt werden kann er mit dem giftigen Pantherpilz, doch besonders das "Röten" im Anschnitt beim Perlpilz ist ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal.
Sicherlich
ein kleiner Höhepunkt ist ein Fund der äußerst schmackhaften Stockschwämmchen, deren
kleine Hüte ein wenig an Spiegeleier erinnern, stimmt's? Frau Strelow hat sie auf
einem Baumstubben entdeckt. Aber Achtung, nur nicht leichtfertig ohne genaues
Prüfen einsammeln, denn zu schnell können Stockschwämmchen mit anderen
unbekömmlichen oder sogar sehr giftigen Arten verwechselt werden.
In
diesem Jahr gibt es nicht nur Unmengen von Rotfuß-Röhrlingen, sondern auch
auffällig viele Blutrote Röhrlinge. Beide Arten scheinen die Gäste der
Pilzwanderung besonders zu lieben, denn sie füllen zusammen mit Maronen in
großen Anteilen die Körbe.
Na so etwas, dieser Kiefernstubben ist ja ein richtiges "Maronen-Wohnheim"!
Der leuchtende Goldröhrling dagegen wächst (nur) an Lärchen.
Die
spannende und sehr kurzweilige Exkursionszeit ist wie im Flug vergangen. In der
Schutzhütte gibt es noch einmal einen Blick in die Sammelkörbe, letzte
Erläuterungen und ein paar Tipps vom Pilzexperten.
Ganz
nebenbei verwandelt sich der Tisch in der Schutzhütte. Vereinsmitglieder haben
eine kleine Überraschung vorbereitet und Tee und Kaffee in Kannen mitgebracht. Dazu
gibt es frisches selbstgebackenes Brot mit Pilzbutter aus der eigenen Küche.
Wer mag, der darf zugreifen – sehr lecker!
Gut
gelaunt und mit gefüllten Pilzkörben geht es nun nach dem Waldspaziergang nach
Hause. Lasst Euch die Pilze schmecken, vielleicht als Pilzpfanne?
Schön, dass es Euch Spaß gemacht und gefallen hat! Nicht nur die Gäste wollen im nächsten
Jahr wiederkommen, sondern auch Lothar Strelow – auf jeden Fall sehr gerne!
Noch einmal ganz herzlichen Dank an Lothar Strelow für die spannende, lehrreiche
und äußerst vergnügliche Pilzexkursion, wir freuen uns schon jetzt auf die Runde im nächsten Herbst.
Herzlichen
Dank an alle, die an diesem Vormittag dabei waren.
Ganz herzlichen Dank
ebenfalls für die freundlichen Spenden, die unsere weitere Tätigkeit unterstützen.
Bereits am 15. November geht es mit einem naturkundlichen Vortrag
weiter. Kommt gerne und seid (wieder) unsere Gäste! Für mehr Informationen einfach
hier klicken.
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